Am 27. Juni 2018 veranstaltete die von der Bundesregierung eingesetzte Aufarbeitungskommission ein öffentliches Hearing zum Thema "Kirchen und ihre Verantwortung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs". Es war erschütternd, wie viele Betroffene aus dem Plenum sich zu Wort meldeten. Das Ausmaß dieser Untaten ist bei weitem größer, als wir wahrhaben wollen. Nicht nur im Umfeld kirchlicher Einrichtungen, sondern in allen Bereichen und quer durch alle Schichten unserer Gesellschaft. Mein eigener Beitrag bei dem öffentlichen Hearing war für mich emotional sehr belastend und aufwühlend. Doch ich bin froh, öffentlich gesprochen zu haben. Wir alle müssen uns den menschlichen Schattenseiten in all ihrer Dramatik und allen Auswüchsen stellen. Nur durch ein mutiges Hinschauen und Anerkennen dessen, was ist, kann sich auch das Lichtvolle und Schöne in unserer Welt wieder mehr ausbreiten und zur Geltung kommen. Wir kehren damit die alte Weisheit um: "Wo viel Schatten, da viel Licht." Das gilt auch für die Kirchen und ihre Vertreter*innen und Vertreter. Ich wünsche ihnen von Herzen, dass sie das einmal begreifen und sich endlich mutig ihrem persönlichen Schatten und dem institutionellen Dunkel stellen.

Es ist soweit: Mein erstes Buch ist erschienen! Es ist wirklich ein besonderes Gefühl, zumal wenn man das Glück hat, den Auftakt an so prominenter Stelle feiern zu dürfen:

Buchpräsentation am 26. April 2018 bei Thalia Nürnberg

 

 Im Gespräch mit Geschäftsführerin Sabine Janssen

 

Weiter ging's am 2. Mai mit der nächsten Präsentation, diesmal in St. Michael München, Zentrum der Jesuiten. Im Gespräch mit meinem langjährigen spirituellen Wegbegleiter Pater Karl Kern SJ war es mir eine besondere Freude, meine Ideen zu einer lebendigen christlichen Spiritualität darzulegen. Zu meiner Überraschung nahmen zwei sehr prominente Gäste teil: Mit dem Ehepaar Werner Tiki Küstenmacher und Marion Küstenmacher, beide evangelische Pfarrer und sehr erfolgreiche Buchautor*innen, konnten wir auch nach der Veranstaltung im Kreis von Jesuiten und weiteren Freunden noch zusammensitzen und uns über so manch spirituelles und weltliches Thema austauschen.

 

Es ist schon sehr verlockend: Wenn man eine eigene Website betreibt und von dort aus auf "Amazon" verlinkt, kann man als "Werbepartner" Geld verdienen. Bis zu 10 % der Einnahmen, die über diesen Link generiert werden, fließen dann als "kick back" zu einem zurück. Mein in ein paar Tagen erscheinendes Buch wird natürlich nicht nur im örtlichen Buchhandel erhältlich sein, sondern auch über alle bekannten Online-Kanäle inklusive Amazon. Wenn ich auf meiner Mutmacherei-Seite dorthin verlinke, zahlt mir Amazon 5 % der über diesen Weg mit meinem Buch generierten Einnahmen. Ohne dass ich dafür einen Finger krumm machen muss. Ganz schön verlockend...

Nachdem ich dieser Verlockung lange genug ins Auge geblickt habe, sage ich laut und deutlich: Nein!!! Von Lieferwagen verstopfte und CO2-verpestete Innenstädte, unterbezahlte und ausgebeutete Paketzusteller, eine ausufernde Müll- und Verpackungsflut, ganz zu schweigen vom Sterben des Einzel- und Fachhandels. Das alles sind die Früchte einer hirn- und gedankenlosen Online-Bestellpraxis. Etwas, das man nicht oder nur sehr teuer im Laden bekommt, kann man ja mal online bestellen. Auch für immobile Menschen, die nicht einkaufen gehen können, mag das ein guter Beitrag zu einem barriereärmeren und dadurch leichteren Leben sein. Aber für alle anderen? Gerade bei Büchern habe ich für Online-Bestellungen wenig Verständnis, denn aufgrund der Buchpreisbindung kosten sie in Deutschland überall das gleiche. Ein Buchhändler bestellt pro Tag viele Titel bei seinem Großhändler, der die Ware gesammelt bringt - mit einer einzigen Fahrt. Wenn ich das Buch dann mit dem Rad oder zu Fuß abhole, wurden bei dem ganzen Bestellprozess deutlich CO2 und Ressourcen eingespart. Es nutzt nichts, sich nur über die Kfz-Lobby aufzuregen; jede und jeder von uns kann einen bewussten Beitrag zum Erhalt unserer schönen Welt leisten. Der Kabarettist Hagen Rether erzählt auf der Bühne gern von seiner Lieblingsbuchhandlung. Auf dem dortigen Kunden-WC hängt ein Schild mit der Aufschrift: "Diese Toilette ist für unsere Kunden. Kunden von Amazon gehen bitte dort zur Toilette." Also, liebe Leute, macht einen Spaziergang zu eurer nächstgelegenen Buchhandlung und kauft mein Buch dort. Alle, denen ich persönlich begegne, können es auch bei mir kaufen - klimaschonend und auch noch mit einer hoffentlich freudvollen Begegnung!